
Aus Deutschland auswandern, klingt einfach, ist es das auch?
Nein, definitiv nein! Der wohl leichteste Teil des ganzen Prozedere war es für mich, mich von meinen materiellen Dingen wie meinen Möbeln, meinem Auto und meiner Wohnung zu trennen. Innerhalb von nicht ganz einem Monat habe ich alles verkauft. Glücklicherweise habe ich eine Möglichkeit gefunden meinen Job online ausüben zu können, so bin ich weder an Deutschland noch irgendeinen Ort gebunden und so war es mir überhaupt erst möglich eine finanzielle Basis für mein Vorhaben zu gründen.
Der emotionale Teil hingegen, die Trennung von Familie und Freunden, das war und ist der bittere Part der Geschichte. Denn Deutschland zu verlassen und ganz alleine über 8000 km meinen Träumen und Wünschen zu folgen, war wohl das Egoistischste was ich in meinem ganzen Leben jemals getan habe. Und wie ihr schon heraus hören könnt wird diese Trennung von den Liebsten immer das Schwierigste bleiben.
Deshalb bin ich wirklich glücklich darüber, dass wir so modern leben und der tägliche Kontakt nach Deutschland sich für mich nicht großartig verändert hat. Natürlich geht das sehen in live nicht mehr jede Woche, aber ich habe dank Skype und WhatsApp jederzeit die Möglichkeit zur Kommunikation.
Dennoch wie bringt man es seiner Familie bei, dass
man sich wünscht im Ausland zu leben? Für mich war es so schwierig ihnen das Ganze schonend beizubringen, dass ich einfach mit der Tür ins Haus gefallen bin und auch keinen Raum zur Diskussion gelassen habe. Wirklich nicht schön, aber ich bin eher “kurz und schmerzlos” gestrickt.
Die letzten Wochen in Deutschland und die ersten Monate in Mexiko waren emotional sehr schwierig für mich und ohne einen ganz besonderen Menschen an meiner Seite hätte ich das Ganze sicherlich nicht durchgehalten. Klar, was beschwere ich mich, wenn ich, wie ich behaupte, nach meinem Motto “Live your Dreams” lebe, wird sich der ein oder andere vielleicht fragen, aber ich war völlig “neben der Spur”, obwohl ich das Ganze unbedingt wollte. Schuldgefühle gegenüber meinen Liebsten und Sehnsucht nach ihnen nagten und nagen immer noch täglich an mir.
Jedoch hatte und habe ich das ganz besondere Glück
einen einzigartigen Menschen an meiner Seite zu haben, der immer für mich da gewesen ist und auch heute noch jederzeit für mich da ist. Er hat mich immer schon bei meinen Vorhaben unterstützt und gerade in diesem Fall sein Wohl unter Meins gestellt, als er mir geholfen hat meinen Träumen ins 8.437 km enfernte Cancun zu folgen. Wie dankbar ich ihm und der Tatsache bin, ihn seit mittlerweilen 11 Jahren in meinem Leben zu haben, kann sich wahrscheinlich jeder von euch vorstellen. Es ist verdammt wichtig genau so jemanden an seiner Seite zu haben, der jedes Vorhaben, so verrückt es auch sein mag, bedingungslos unterstützt und immer ein offenes Ohr hat.
Mittlerweile ist es so, dass ich alle 6 Monate nach Deutschland fliege und die “Sehnsucht nach den Liebsten” sich deshalb mehr oder weniger “in Grenzen” hält.
Warum ich euch das alles erzähle hat den Grund, dass ich nicht nur die Schwierigkeit in der finanziellen Situation sehe, welche natürlich vorher unbedingt zu klären ist, sondern gerade der emotionale Teil nicht außer Acht zu lassen ist. Ich hätte meine Mission “Träume leben” sicherlich nach nicht ganz 3 Monaten abgebrochen, wäre nicht dieser starke Halt und Unterstützung gewesen.