Ist Mexiko gefährlich?

Ich bekomme so oft die Frage gestellt: “Ist Mexiko gefährlich?” oder “Oh mein Gott, du lebst in Mexiko, das ist aber gefährlich!” zu hören.

Als ich meinen Eltern erzählt habe, dass ich alleine nach Mexiko fliegen werde, um dort Urlaub zu machen, waren die natürlich alles andere als begeistert. Es kamen genau diese Sorgen auf, die mir fast jeder erzählt, der eben noch nie in diesem Land war. Komischerweise bekam ich von wirklich Jedem, der bereits in Mexiko war nur “Ganz viel Spaß!” und “Oh Gott ich bin neidisch und möchte mit!” zu hören.

Ich habe mich vorher natürlich bestens über mein Reiseziel informiert und wusste was mich erwarten würde und vor allem wie ich mich zu verhalten habe.

Was hat mich in diesem fürchterlich gefährlichen Land erwartet?

Ungefähr 25 Grad Wassertemperatur, kristallblaues Wasser und lange weiße Sandstrände mit vielen lieben und vor allem hilfsbereiten Menschen! Und Tacos an allen Ecken und in allen Variationen! Nicht mehr und nicht weniger. Das man nicht in die dunkelsten Ecken und Straßen laufen sollte und das am Besten noch alleine und nicht mit fremden Menschen mitgehen sollte, das habe ich bereits von meinen Eltern in Deutschland eingeimpft bekommen. Das sollte man nirgendwo auf der Welt machen und hat mit Mexiko rein gar nichts zu tun.

Ausgeraubt werden kann man in jedem Land, wenn man Pech hat und zur falschen Zeit am falschen Ort ist. Guten Freunden ist das in New York passiert, einem anderen Freund in Deutschland und ganz Vielen in Köln an Silvester am Kölner Dom, mitten in der Stadt! Tatsache ist, es kann einem leider immer und überall auf der Welt passieren.

Natürlich laufe ich nicht alleine nachts durch die

Straßen, aber das kann man heutzutage leider auch nicht mehr in Deutschland. Auch in Deutschland fahre ich mit dem Auto oder nehme mir ein Taxi, wenn ich nachts unterwegs bin.

Wovor auch ganz viele verständlicherweise Angst haben ist der “Drogenkrieg” in Mexiko. Es ist ein großes und furchteinflößendes Thema hier vor Ort. Aktuell lese ich in den mexikanischen Nachrichten extrem viel, wo, was, wie und wer gefunden wurde und das im ganzen Land kreuz und quer verteilt. Von Cancun bis nach Los Cabos über Acapulco und so weiter und sofort.

Allerdings muss ich dazu sagen, dass es eigentlich immer um Kartellkriege untereinander geht und ganz selten außenstehende Personen betroffen sind, da ist es leider wahrscheinlicher von einem terroristischen Anschlag in Europa oder von einem geistesgestörten Menschen in den USA auf der Straße oder in einer Schule erschossen zu werden, da diese Personen möglichst vielen Menschen auf einmal Schaden zufügen wollen.

Ich wohne seit knapp 2 Jahren in Mexiko und war auch schon in Mexiko Stadt. Es ist mir bisher nie etwas passiert, noch habe ich mich je unsicher gefühlt. Ich denke, viele haben Angst vor dem “Unbekannten” oder “dem großen fremden Land”. Mexikanische Freunde haben wirklich ihr Testament gemacht, bevor sie ihre Rundreise in Europa angetreten haben. Kein Scherz, auch die Mexikaner haben Angst, wenn sie in andere Länder reisen.

Im Endeffekt bin ich der Meinung, dass wirklich jedes Land seine ganz eigenen Probleme hat. Was der Terrorismus in Europa ist, ist die Mafia in Mexiko oder die Verrückten mit ihren Waffen in den USA auf der Straße oder in den Schulen. Es kann einem überall auf der Welt etwas passieren und man sollte immer wachsam sein. Die Welt hat sich leider überall verändert.